Als erstes sollte ich vielleicht kurz den Unterschied zwischen Glasmalerei und Hinterglasmalerei erklären:
Bei Glasmalerei denkt wahrscheinlich jeder sofort an Kirchenfenster - das ist auch richtig. Nur liegt bei dieser Technik, im Vergleich zur Hinterglasmalerei, der Reiz der Farben in der Durchsicht im Gegenlicht. Es werden farbige Scheiben mit Schwarzlot bemalt, eingebrannt und mit Bleiruten zu Bildern verbunden.
Bei der Hinterglasmalerei stellt das Glas den Malgrund dar. Das bedeutet für den Betrachter, dass er das gemalte Bild hinter der Glasscheibe sieht und die Farben erst durch das vorn auffallende Licht ihre volle Leuchtkraft erhalten. Aus diesem Grund verlangt diese Technik ein umgekehrtes Verfahren im Gegensatz zum gewöhnlichen Malvorgang.
Als erstes wird der Vordergrund z.B. Blätter, Blumen gemalt, dann die Mittelschicht wie Häuser oder Wasser und abschliessend der Hintergrund wie Himmel und Berge. Die Schwierigkeit bei dieser Technik besteht darin, dass man nach Beginn des Bildes keine Korrekturen und Veränderungen mehr vornehmen kann. Dies erklärt vielleicht, dass der Hinterglasmalerei von ihrer Schwierigkeit besondere Bedeutung zukommt. Die Hinterglasmalerei zeigt ihre besondere Faszination dadurch, dass das Bild hinter und nicht auf dem Bildträger entsteht. Die Malerei ist deutlich sichtbar und doch gewissermassen verborgen.
Man kann sie anschauen - aber doch nicht anfassen.